Sie hören Strömungsgeräusche im Heizkörper? Trotz geöffneter Thermostate bleibt es kalt? Gut möglich, dass Ihre Heizung so nach einem hydraulischen Abgleich verlangt. Kein Einzelfall – schätzungsweise 85% der Heizungsanlagen in Deutschland funktionieren nicht mehr richtig. Gerade bei älteren Anlagen sind die einzelnen Komponenten häufig nicht optimal aufeinander abgestimmt.
Der hydraulische Abgleich ist bei neu installierten Anlagen mittlerweile Pflicht. Er sollte aber auch nachträglich bei Bestandsanlagen durchgeführt werden. Ein durchgeführter hydraulischer Abgleich führt unter anderem zu niedrigeren Heizkosten und senkt die Rücklauftemperatur im Heizungssystem. Dadurch arbeiten beispielsweise Öl/ Gasbrennwertgeräte noch energiesparender.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Ihren hydraulische Abgleich mit 20 % der Kosten.
Wichtig ist der Abgleich auch nach einer Sanierung, da sich z. B. durch die Isolierung und Dämmung der Gebäudehülle der Wärmebedarf und somit der Volumenstrom in der Heizungsanlage ändert. Aus diesem Grund fordert die KfW den Nachweis des hydraulischen Abgleichs auch vor einer Kreditvergabe für die Gebäudesanierung. Die BAFA fordert für die Förderung den Nachweis des hydraulischen Abgleichs und überprüft diesen stichpunktartig vor Ort.
Hydraulischer Abgleich – kompakt
- Hydraulischer Abgleich grundsätzlich nur vom Heizungsfachmann
- Bessere Energieeffizienz des Wärmeerzeugers
- Günstige Maßnahme – nur wenige Bauteile nötig
- Erhöht Heizkomfort – gewünschte Temperatur besser regelbar
- Optimale Wärmeverteilung sorgt für größere Behaglichkeit
- Keine lästigen Strömungsgeräusche mehr
- Vorschriften für KfW-Förderung von Modernisierungsmaßnahmen werden so erfüllt

Was passiert im Heizkreis?
Die Wärmeabgabe über den Heizkörper oder die Flächenheizung wird im Wesentlichen durch den Durchfluss von warmen Wasser im Heizkörper bzw. den Fußbodenheizungsleitungen beeinflusst. Das Heizungswasser fließt nach dem physikalischen Prinzip des geringsten Widerstandes. Um die einzelnen Heizkörper/ Flächen richtig und ausreichend mit Heizungswasser zu versorgen, müssen die Strömungswiderstände aufeinander abgestimmt sein. Nur wenn gleiche Widerstände im gesamten Heizungskreislauf gegeben sind, können sich alle Heizkörper/ Flächen gleichmäßig erwärmen.
Wie funktioniert der hydraulische Abgleich?
Die Grundlage für die Auslegung des Heizkörpers und des hydraulischen Abgleichs ist die Berechnung des Heizwärmebedarfs, mit der unbedingt ein Heizungsfachmann beauftragt werden sollte. Er führt auf der Basis von bekannten Systemdaten bzw. einer Heizlastberechnung eine Rohrnetzberechnung und Armaturenauslegung durch.
Danach können der Heizkörper ausgewählt, die Rohrleitung dimensioniert und die von der Pumpe zu fördernde Wassermenge bestimmt werden. Um nun in der Anlage die erforderlichen Strömungswiderstände herzustellen, müssen entweder die Heizkörperventile oder die Rücklaufverschraubungen einreguliert werden. In größeren Heizanlagen, in denen ein zentraler Verteiler mehrere separate Heizkreise versorgt, müssen diese ebenfalls untereinander mit Regelarmaturen abgeglichen werden.
Ist eine bestehende Anlage mit den entsprechenden Bauteilen wie z. B. voreinstellbaren Thermostatventilen, stromsparenden, angepassten Heizungspumpen und Strangregulierventilen versehen und dann einreguliert worden, kann die Vorlauftemperatur schrittweise so weit abgesenkt werden, dass die geforderte Raumtemperatur gerade noch erreicht werden kann. So können Energieverluste minimiert und die Regelgenauigkeit erhöht werden.

Danfoss
Der hydraulische Abgleich kann jedoch nicht nur über Thermostatventile, sondern auch über regelbare Verteiler vorgenommen werden. Dies geschieht bei Heizkörpern sowie Fußboden-, Decken- und Wandheizungen über einen auf der Etage installierten Verteiler. Durch entsprechende Regelorgane lassen sich die Wasservolumenströme optisch sehr gut ablesbar miteinander abgleichen.
Moderne Regelungssysteme bieten den automatischen hydraulischen Abgleich. Die intelligente und selbstlernende Systeme ermitteln und regulieren jederzeit präzise die Energie, die der Nutzer für eine optimale Raumtemperatur benötigt. Im Ergebnis genießen die Bewohner mehr Komfort bei geringeren Energieverbrauch.

Uponor