Eine gelungene Materialzusammenstellung fürs neue Bad zu finden, ist eine Kunst. Denn Material hat viele Dimensionen: Ästhetik ist wichtig, doch wer sich von Kopf bis Fuß wohlfühlen möchte, sollte in Gedanken einmal alles durchspielen – von Aspekten wie der Hygiene des Waschbeckens bis hin zur Rutschfestigkeit der Duschwanne.
Materialauswahl braucht neben Grundwissen auch ganz viel Fingerspitzengefühl.
Mittelpunkt des Geschehens: das Waschbecken. Keramik, Corian, Stahl-Emaille, Glas oder Naturstein?
Eine Frage des Charakters: Jedes Material hat sein eigenes Wesen. So spiegeln sich in der Materialauswahl für sanitäre Einrichtungselemente wie Waschbecken bzw. Waschtisch, Badewanne und Dusche auch Geschmack und Persönlichkeit der Besitzer wider. Welche Vor- und Nachteile bringen die verarbeiteten Werkstoffe mit sich?
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Unempfindlich und pflegeleicht
Kein Wunder, dass Keramik das am häufigsten verwendete und gewählte Material für Waschbecken und andere Sanitärelemente ist: Es ist grundsätzlich sehr robust und unempfindlich gegen Kratzer, Hitze und Chemikalien. Dank ihrer hochglänzenden und dichten, glatten Oberfläche sind etwa Keramikwaschtische angenehm leicht zu reinigen und bieten so eine hohe Hygiene. Falls aber doch mal harte Gegenstände wie Münzen, Schmuck oder Parfümfläschchen auf sie fallen, kann dies Macken und Schäden verursachen, die sich nicht mehr reparieren lassen. Zudem haben Keramikwaschbecken ein relativ hohes Gewicht, was beim Fixieren beachtet werden sollte. Bitte nicht aufstützen, liebe Kinder.
Edel, individuell, pflegebedürftig
Der Ausdruck höchster Individualität: Jedes Waschbecken aus Naturstein gibt es nur ein einziges Mal – aufgrund der Musterung des Steins gleicht keines dem anderen. Wer eine solche Naturschönheit wählt, entscheidet sich für ein selbstbewusstes zentrales Element im Bad – Blickfang garantiert. Naturstein-Waschbecken sind aufwendig herzustellen, wodurch sich ihr höherer Preis erklärt. Typisch Schönheit: Sie brauchen Pflege. Für eine langes Produkterlebnis sollte ihre Oberfläche imprägniert sein und nach der Benutzung kurz trockengewischt werden. Dann bleibt selbst ein tausende Jahre alter Stein noch ewig schön
Hart wie Stein, flexibel wie Holz
Designer lieben diesen Mineralwerkstoff: Corian besteht zu einem Drittel aus transparentem Acrylharz und zu zwei Dritteln aus natürlichen Mineralien. Deshalb ist es zum einen massiv, extrem robust und widerstandsfähig, zum anderen ermöglicht es schier unendliche durchgehende Formen ohne sichtbare Nahtstellen. Seine warme, samtig-matte Oberfläche bringt nicht bloß das Designs von Waschtischen, Bade- und Duschwannen sowie Möbeln eindrucksvoll zur Geltung, sie ist auch leicht zu reinigen und ausgesprochen hygienisch. Denn Corian ist porenfrei, sodass sich Pilze oder Bakterien nicht darauf ansiedeln können. Zusätzliches Plus: Aufgrund des geringen Energieverbrauchs bei der Herstellung und seiner Recycelbarkeit ist Corian umweltfreundlich und nachhaltig.
GLASS DESIGN
Eine glänzende Idee
Glas ist ein Multitalent, manchmal lieber unsichtbar, an anderer Stelle ein echter Blickfang. Elemente aus Glas sind schlichtweg elegant: Ein durchsichtiges Aufsatzwaschbecken verleiht dem Bad Leichtigkeit und addiert seinem Trägermaterial einzigartige Brillanz. Glas ist überaus hart, stabil und ebenso unempfindlich wie Keramik oder Corian. Allerdings bedarf es regelmäßiger Pflege, damit sein Glanz erhalten bleibt.
Hart im Nehmen
Toughes Duo im Einsatz: Stahl-Emaille ist ein Verbundwerkstoff aus Stahlblech und Glas. Es ist extrem robust, angenehm pflegeleicht und dadurch langlebig. Seine „Schokoladenseite“ ist seine Oberfläche: eine glänzende, farbechte Glasbeschichtung, die Verfärbungen, Kratzern und Korrosion trotzt. Stahl-Emaille ist komplett recyclebar. Waschtische aus diesem Material sind dünnwandig und ermöglichen filigrane Designs. Einige Einflussfaktoren jedoch mag Stahl-Emaille gar nicht: Wenn spitze, schwere Gegenstände auf sie treffen, kann die Glasbeschichtung abplatzen. Zudem sollte man stärkere Chemikalien von ihr fernhalten. Auf Wärme reagiert Stahl-Emaille kaum – statt diese zu speichern, bleibt es überwiegend kühl.
Bette
genau darin liegt der Charakter.
Armaturen – Stars zum Anfassen
Die kleinen Details machen den großen Unterschied: Armaturen gibt es von rein funktional bis zum Designobjekt – in jedem Fall schlummert in ihnen viel Potenzial, dem Bad Persönlichkeit zu verleihen. Bei Armaturen ist das Hauptmaterial meist ein Metall: Edelstahl hat meist ein mattes und leicht strukturiertes Erscheinungsbild, Kupfer und Messing schimmern bräunlich-golden, Chrom erscheint eher hell silbern und kühl. Die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten sind riesig.
Kompositionen in Dur: Materialien zu harmonischer Raumwirkung vereint
Rutschfeste Böden, hohe Kontraste: Mit einfachen Mitteln sicher fühlen.
Ein Badumbau und erst recht ein ganz neues Bad ist nur dann wirklich vollständig, wenn die Sicherheit bedacht wurde. Ob Single-Wohnung, mit Kindern oder in Vorbereitung aufs Alter – planen Sie Ihr Bad in jeder Lebensphase maximal sicher. Der Aufwand ist überschaubar, der Gewinn immens: Sie vermeiden Stürze, schaffen Übersichtlichkeit und fühlen sich geborgen. Berücksichtigen Sie die wichtigsten Aspekte: